Willkommen, Wittgenborn!
Manchmal geht alles ganz schnell. Alle haben es gewollt, aber dass es dann doch so plötzlich kommt! Das Kirchenblättchen", der Gemeindebrief für die Kirchengemeinden Wächtersbach, vermeldete in seiner Ausgabe vom 11. April 2011, dass die Kirchengemeinden Wächtersbach und Wittgenborn fusionieren wollten. Das sei eine Angelegenheit vor allem auf der Verwaltungsebene. Äußerlich werde sich für die Gemeindemitglieder aus Wittgenborn praktisch nichts ändern. Die Kirchengemeinde Wittgenborn würde nun als „Bezirk Wittgenborn" weiterhin von Pfarrer Wendland betreut. So weit. So gut. So ehrlich.
Nun kommen verschieden Faktoren zusammen. Am Krankenhaus in Gelnhausen ist eine halbe Stelle frei. Pfarrer Wendland hat eine entsprechende Seelsorgeausbildung, die ihn befähigen würde, diese Stelle gut auszufüllen. Es bewirbt sich niemand außer ihm um diese Stelle. Pfarrer Wendland hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er mit der Fusion nicht glücklich ist, zugleich aber betont, er wolle sie, wenn sie zustande kommt, loyal mittragen. In Wächtersbach ist Pfarrerin Rilke mit einem Zusatzauftrag „Hospizarbeit" betraut, den die Landeskirche beenden will. Die Aufbauphase ist vorbei und viele Vorgänge des laufenden Betriebs sind bei Helga Vaeth in guten Händen.
Da blitzt ein Szenario auf. Es ist wie auf dem Schachbrett. Die Figuren sind hin und hergeschoben. Auf einmal schaut man genauer aufs Brett und denkt: Wenn ich diesen Zug mache – das passt! Wie sieht er aus: „dieser Zug"? Volker Wendland bekommt eine Pfarrstelle neuen Zuschnitts. Er behält die Orte Spielberg, Streitberg und Leisenwald und wird mit dem verbleibenden Teil seiner Arbeitskraft Krankenhausseelsorger in Gelnhausen. Das macht eine solide 100%-Stelle aus. Beate Rilke gibt ihren Zusatzauftrag „Hospizarbeit" ab und bekommt Wittgenborn dazu. Die Pfarrstelle Wächtersbach (Innenstadt, Hesseldorf, Weilers und Wittgenborn) hätte damit eine Größenordnung von 216 %, aufgeteilt auf die Pfarrer Schilling und Rilke: zwei solide, volle Stellen. Was als Verwaltungseinheit anfing, wird nun auch inhaltlich und personell vereinigt.
Ein Wehmutstropfen bleibt: Wittgenborn wird seinem langjährigen Pfarrer Wendland „Adieu" sagen. Im Herbst 2010 hatte man noch das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Wichtig bleibt sicher festzuhalten, dass Pfarrer Wendland mit dieser Neuausrichtung seiner Arbeit ausdrücklich einverstanden ist und dass er bereit war, Wittgenborn quasi „vorzeitig" abzugeben. Die Landeskirche hat in einem Anhörungsverfahren alle drei Kirchenvorstände in Wächtersbach, Wittgenborn und Spielberg befragt, ob sie mit dieser Neuordnung einverstanden sind. Sie sind! Die Landeskirche selbst hat die Neuordnung genehmigt. Ab dem 1. August wird Wittgenborn nun pfarramtlich von Wächtersbach aus mitversorgt. Herzlich willkommen, liebe Wittgenbörner!